Offene Partnerschaft
Beziehungen sind so unterschiedlich, wie die Menschen, welche sie führen. Daher verstehe ich häufig nicht, wie die Annahme kommt, dass ich mit allem cool bin, da ich schon einiges an Erfahrung sammeln konnte. Das Model der offenen Partnerschaft, passt zu mir, wie kein Anderes. Es kann jedoch unterschiedlich ausgelebt werden. So gibt es unterschiedliche Situationen, über welche ich gerne kommuniziere und mit dem was ich bräuchte oder für mich schwierig ist, gesehen werden möchte. Ob das dann auch wirklich durchgesetzt wird, ist etwas ganz Anderes. Im Gegenzug ist es für mich wichtig mit einem Menschen Partnerschaft zu teilen, welcher seine Grenzen und Bedürfnisse anerkennt und diese ebenfalls äußern kann. Denn ich möchte diese wahrnehmen und respektieren. Denn dies ist immer ein wichtiger Teil eines Menschen. Und wenn ich eine Partnerschaft eingehe, dann mit all dem, was da ist. Einer der schönsten Punkte, des offenen Beziehungskonzepts ist für mich, die Ehrlichkeit. Man kann mit mir über alles sprechen. Unerfüllte Bedürfnisse, Menschen, mit welchen man sehr sehr gerne mehr teilen würde. Usw. In einer offenen Partnerschaft, möchte ich alles offen lassen. Keine explizieten Regeln. Keiner hat die Verpflichtung etwas zu erzählen. Allerdings würde ich mich nicht gut dabei fühlen, wenn mein Partner intensive Erfahrungen macht und mir nie etwas davon erzählt. Es ein Tabuthema bleibt. (Häufig ausgelöst durch die Angst zu verletzten oder zu verlieren und von dem monogamen Beziehungsmodel übernommen.) Ich wünsche mir von den wichtigen Prozessen meines Partners erzählt zu bekommen, um teilhaben zu können. Ein Wunsch von mir. Ich liebe es ebenfalls mich für meinen Partner zu freuen wenn Bedürfnisse erfüllt oder wichtige Erfahrungen gemacht werden konnten. (Es verletzt mich eher dann, wenn ich nie mitgenommen werde und ausgeschlossen bin.) Vor kurzem war ich in einer Dreierkonstelation. Keine Partnerschaft, ausschließlich schwimmende Verbindungen, jedoch mit sehr viel Gefühl involviert. Der Mensch, für welchen ich und er ebenfalls für mich Gefühle gepflegt hat, hat das offene Konzept davor noch nie gelebt. Ich habe geäußert, was mir besonders wichtig wäre zu teilen, da die Situation an sich auch für mich neu war und ich doch etwas Sicherheit in Form von Kommunikation, in dieser Dreierkonstelation bräuchte. Es ging mir ausschließlich um die Kommunikation und wie kommuniziert wird. Ansonsten war alles für mich möglich. Allerdings wurde sich daran nicht gehalten und somit entstand die Verletzung. Nicht, da etwas gelaufen ist. Sondern, da man sich nicht an die Absprache gehalten hat. Wenn man Absprache hält und sich auf etwas einigt, kann auch in einem offenen Konzept gleichermaßen ein Vertrauensbruch passieren, wie in einer monogamen Beziehung. Anschließend kam der Spruch: Ich habe eben so etwas noch nie davor gelebt, wer kann schon dies beim ersten Mal richtig machen. Hand auf's Herz, wenn Jede/r so denken würde, fände ich dieses Model scheiße und hätte defenitiv keine Lust mehr es auszuleben. Denn dann, wären Verletzungen, nur da es ein neues Model ist, total legitim. Bsp: Ich gehe das erste Mal eine monogame Beziehung ein und habe ohne Absprache Geschlechtsverkehr mit einem anderen Menschen. Meine Aussage ist die selbe wie oben beschrieben. Ist doch auch nicht okay! Darauf habe ich keine Lust. Die Dreierkonstelation ist heute aufgelöst. Das bedeutet für mich nicht, dass dies nicht funktionieren kann. Es bedeutet für mich nur, dass es für mich mit diesen Menschen nicht funktioniert hat.
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