Wenn Menschen Gefühle zulassen, ohne das sie abgeriegelt wurden, ist dies ein Austritt aus dem Zaun der Bennenung und ein Eintritt in die Kommunikation über das, was gerade ist.

Wenn Menschen Gefühle zulassen, ohne das sie abgeriegelt wurden, ist dies ein Austritt aus dem Zaun der Bennenung und ein Eintritt in die Kommunikation über das, was gerade ist. Und dies, verändert sich stätig. Daher ist die offene und ehrliche Kommunikation der eigenen Bedürfnisse und Grenzen elementar. Das hinterfragen nach diesen und das anerkennen und verarbeiten der eigenen und des  Gegenübers, wird zu einem riesigen Lern, sowie Ausprobierfeld. Zwischen zwei Menschen verändert sich alles, es kommen zusätzlich neue dazu oder es gehen Andere. Ein schwimmen, nur im Moment.

Dieses Jahr, widme ich ganz mir. Nach der Trennung im Dezember, feierte ich Silvester alleine in einer zugeschneiten Hütte. Als Symbolik dafür, dieses Jahr mir ganz zu schenken und mich auf mich selbst zu konzentrieren.

In meiner Vergangenheit ging es darum gesund zu werden. Zu reflektieren, mich raus zu kämpfen, schlichtweg zu überleben. So gut es eben geht. Und ja, ich hatte schon immer viel zu viel Verantwortung, welche ich nicht tragen hätte sollen. Daher auch der schnelle Reflex, wenn es darum geht, dass Jemand die Verantwortung übernimmt. Ich fasse mir immer sehr schnell selbst an die Nase. Was sein Positives und sein Negatives hat. Denn diese Eigenschaft, wird von manipulativen Menschen gerne für sich genutzt. Doch nun, habe ich meine Bedürfnisse und Grenzen klar definiert. Durch kindheitliche Verletzungen, Schuldzuweisungen für so Vieles und Verantwortungsabgabe meiner Eltern, fällt es mir manchmal schwer, den Beitrag des Gegenübers wahrnehmen zu können, da ich ausschließlich bei mir suche. Durch diese klar definierten Grenzen und Bedürfnisse, ist es jedoch für mich leichter, da die Schuldfrage nicht mehr so relevant in meinem Kopf vertreten ist. Nun habe ich endlich Zeit für mich selbst und nehme mir den Raum, welchen ich benötige. Ich komme von dem überleben ins leben. Nun bin ich alt genug und finde Halt in mir. Ich bin nun schon eine längere Zeit gesund und konnte die Verantwortung abgeben, welche nicht zu mir gehört und nie zu mir gehören sollte. Endlich kann ich aufatmen und einfach mal für mich leben. Ich genieße die Zeit und kann nun wohl überlegen, was ich machen möchte. Dies ist ein großer Grund, warum ich im Moment erst einmal für mich bleiben möchte. Daher die Symbolik mit dem alleinigen ins Jahr kommen. Ein Mensch, welcher mir sehr viel bedeutet, hatte mich in den Arm genommen als ich dies erzählt habe und sagte zu mir: Alle Jahre deines Lebens sind deine, Sunny. Jeder einzelne Tag, gehört dir! 

Mich von meinem damaligen Partner zu trennen, war für mich alles andere als einfach. Er, war das erste Zuhause, welches ich in einem Menschen gefunden hatte. Da ich endlich gesund und somit fähig und bereit war, solch eine Ebene zu teilen. Aufgrund dessen versteht man von Außen vill. Besser, warum er bis heute solch einen wichtigen Platz, in meinem Herzen hat. Doch die Trennung war richtig und wichtig. Ich bin mir sicher, dass wenn ich möchte, werde ich erneut ein Zuhause in einem Menschen finden. Es liegt ganz bei mir. Doch zum jetzigen Zeitpunkt, möchte ich dies noch nicht. Ich möchte mich auf mich selbst konzentrieren, alle Möglichkeiten haben und nicht so viele Kompromisse eingehen. Ich bin noch nicht bereit erneut so viel in eine Partnerschaft zu investieren. Im Moment, lerne ich mich nochmal in einer ganz anderen Intensität kennen. Was für meine Persönlichkeitsentwicklung von Vorteil ist. Das heißt nicht, dass ich zur Zeit weniger Erfahrungen im Zwischenmenschlichen mache. Was ich mit diesem Text erleutern werde.

Dieses Jahr war bis zu dem jetzigen Zeitpunkt ein Lern und Ausprobierfeld. Ein Jahr für sich selbst zu widmen bedeutet für mich nicht, ein Jahr nur für sich alleine zu verbringen. Ganz im Gegenteil! Gerade durch andere Verbinungen erkenne ich mich häufig wieder. Viele Spiegel helfen die eigenen Grenzen und Bedürfnisse, sowie Baustellen manchmal noch deutlicher wahrnehmen zu können. Und enge Verbindungen zeigen auf, wie wichtig es ist, diese zu kommunizieren und für sie einzustehen. Wie wichtig es ist, für sich zu sorgen und wie wundervoll ich mich fallen lassen kann, weiß ich, dass mein Gegenüber ebenfalls für sich sorgt und mit mir kommuniziert. Gerade in solch schwimmenden Verbinungen, in welchen ich mich befunden habe und befinde, ist die Kommunikation das wichtigste Werkzeug. Ebenfalls die Ehrlichkeit zu sich selbst, wie zu Anderen. Ich bin stolz auf mich. Nun weiß ich, wo ich stehe. Und konnte dies ebenfalls ausbauen. In diesem Jahr habe ich fest gestellt, dass ich sogar mit starken Gefühlen Entscheidungen treffen kann, welche wichtig für mich und mein Gegenüber sind und dennoch schwer, aufgrund eben der Gefühlslage. Mir wurde ebenfalls sehr häufig gespiegelt, dass ich im Konzept der offenen Verbinung weiter bin, als von mir erst geglaubt. Ich habe dieses Jahr ganz stark mitbekommen, wie sehr Andere Menschen an ausgesprochenen Bedürfnissen und Grenzen, wachsen können und wie ich daran gewachsen bin. Und das manchmal erst selbst reflektiert wird was man selbst benötigt oder wo die eigenen Grenzen liegen, trete ich damit hervor. Diese in der ganzen, direkten Ehrlichkeit zu äußern, ist aufgrund des offenen Partnerschaftsmodels in meinem System verankert. Ich liebe dieses Model seid diesem Jahr aufgrund solcher Praktiken, noch mehr. Zwei Menschen, welche mir sehr nah stehen, bedankten sich für meine Ehrlichkeit und offene Kommunikation. Sie haben unterschiedliche Bereiche damit ausbauen können und sich selbst besser kennen gelernt. Wunderschön damit so gesehen zu werden. Und für mich ein weiteres lernen und erkennen, wie wichtig und richtig es ist, offen zu sein. Ehrlich zu sich zu sein und zu Anderen. Und was dann alles funktionieren kann. Es geht so viel! Wenn die Verletzung dann entsteht durch das nicht äußern was da ist und Sicherheit regeneriert wird durch das äußern, was eben da ist. Was ich gelernt habe ist jedoch, dass ich viel schneller auf mein Bauchgefühl hören kann. Red flags bleiben erst einmal red flags. Und das ist okay. Wichtig ist die eigene Reflektion des eigenen und fremd Handelns und die Akzeptanz, dass manches eben nicht so sein soll, wie gewünscht. Nun habe ich so viele neue Menschen in meinem Leben, habe Unterschiedliches ausprobiert, welches ich immer schon ausprobieren wollte. Darunter zählen ebenfalls neue Konstellationen im Zwischenmenschlichen.

Bis vorgestern, war ich für 2 1/2 Monate in einer Dreierkonstelation. Und zusätzlich in einer sehr engen anderen Verbindung. Also vier Menschen, nah bei mir. Zusätzlich habe ich neue sexuelle Erfahrungen mit Menschen gemacht, welche mir auf meinen Reisen begegnet sind oder in Leipzig wohnen. Ebenso wurde die tantrische Welt mir auf dem New Healing Festival nochmal näher gebracht. Ein wunderschönes Chaos, welches mit viel Kommunikation funktioniert hat. Sehr viel Kommunikation. Ich habe jedem Menschen von vorne rein erklärt, dass ich zur Zeit keine feste Partnerschaft möchte. Keine Bennenung, keine Schranken. Ich möchte frei sein und das Jahr für mich auf partnerschaftlichen Ebene alleine erleben. Doch ich habe mich auch Menschen geöffnet, Gefühle zugelassen, ohne die Begrenzung gleich zu stecken. Und ich habe zugelassen Verantwortung zu übernehmen, für mein Handeln, aufgrund der für mich geäußerten Gefühle. Ich habe kommuniziert, dass die offene Partnerschaft ausschließlich das Modell ist, in welchem ich mich wohl fühle. Aus so vielen Gründen. Und durch den Blickwinkel der positiven Aspekte dieses Beziehungsmodels, konnte ich auch meinem Gegenüber die offene und ehrliche, direkte Kommunikation ans Herz legen. Ich renne nicht weg, wenn Bedürfnisse und Grenzen geäußert werden. Im Gegenteil. Ich möchte Niemanden verletzten oder verletzt werden und dies lässt sich nur durch die Kommunikation vermeiden. Mal funktionierte es besser, mal war die Angst zu groß mich zu verletzten und so wurde ich verletzt, durch das Verschweigen von Tatsachen, welche für mich wichtig sind zu wissen. Um mich für mein Gegebüber freuen zu können und zu wissen, woran ich bin. Durch die Zeit, in welcher ich mich nicht fest binden wollte und immer noch nicht möchte, habe ich erneut fest gestellt, wie schnell so etwas persönlich genommen werden kann. Und wie verletzend, ein verletztes männliches Ego von einem Mann, mit patriarchalem Glaubenssatz, werden kann. Zur Zeit schwimme ich in Verbindungen. Mit allen teile ich Unterschiedliches. So unterschiedlich, wie sie unterschiedliche Wesen sind. Jeden Tag, kann sich alles verändern. Es kommen neue Menschen hinzu und Andere gehen wieder. Manche nur für eine kurze Zeit, manche für immer. So viel Möglichkeit zu lernen. Ein großes Lernfeld mit unterschiedlichen Menschen, Situationen und somit auch Lehren und Erkenntnissen. Ich habe dieses Jahr häufig in die Vergangenheit geblickt. Habe mir die Beziehung von meinem Vater zu mir angesehen und ebenfalls die Partnerschaft meiner Eltern im Allgemeinen. Wo ist er, wo sind sie. Was habe ich in vergangenen Partnerschaften erlebt, wie habe ich in diesen agiert, wie mein Partner. Mit welchen Menschen, war ich so nah und wo liegen meine Bedürfnisse in solch einem Konzept, wo meine Grenzen. Wer bin ich? Mit dem Blick auf die Vergangenheit und im gleichen Zuge auf die Zukunft, habe ich für mich beschlossen, dass dieses Jahr ganz meines sein wird. Sollte ich jedoch einem Menschen begegnen, mit welchem ich mir nächstes Jahr eine Partnerschaft vorstellen könnte, so lerne ich ihn erst einmal ein halbes Jahr kennen. Ich möchte alles verlangsamen. Ich meine, was habe ich zu verlieren? Wenn ich erneut eine Partnerschaft eingehe, dann möchte ich genau wissen, auf was ich mich einlasse. Und genauso, soll es meinem Gegenüber ergehen. Es sollte eine wohl überlegte Entscheidung sein. Es sollte passen. Denn wenn ich erneut eine Partnerschaft eingehe, dann würde ich gerne schon in der Vergangenheit begangene Fehler vermeiden und Altlasten abtragen, bevor es zu solch einer festen Bindung kommt. Die Geschichte eines Menschen wird immer ein Teil von ihm sein. Doch wir entscheiden doch, was wir nochmal erleben möchten, oder nicht? Und wir entscheiden, welchen weitern Weg wie gehen. Manchmal suchen wir uns das, was wir schon kennen, da es vertraut wirkt. Doch manchmal bedeutet das nicht im gleichen Zuge, dass dies das Beste für einen selbst oder Andere ist.

Geschrieben von: Sandra Siebert
Instagram: Spacehuman_earthchild

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