Samhain

Das letzte Fest der drei Erntefeste im keltischen Kreis, ist das Samhain Fest. Es bedeutet Verbindung. Das Sam, steht für den Sommer und das Hain, für das Ende. Es ist das Fest der Dunkelheit und leutet eine Zeit ein, in welcher die Natur aufhört zu blühen, sich zurück zieht und auch wir uns in die Ruhe begeben können. Da von den Kelten nicht so viel überliefert worden ist, nehme ich dies gerne zum Anlass ihre Spuren mir anzusehen, jedoch für mich eigene Feste zu feiern. Feste, welche mir wichtig geworden sind, da sie das repräsentieren, was ich gerade brauche und was mich beschäftigt. Der überlieferte Grundgedanke, ist die Erde. Vieles ist über die Jahre als Fest bei mir erblüht. Und der Herbst dient mir als Reflektionszeit. So wie in jeder Übergangsphase, versuche ich die Verbindung zu reflektieren, mich zu verabschieden und neu zu begrüßen. 
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Die Tore zur Anderstwelt stehen an Samhain weiter offen, der Schleier, welcher trennt wird durchsichtiger und mit der Nacht, bemerkt man dies noch viel mehr. 
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Ich glaube, dass dies auch als Gleichnis der inneren Welt genommen werden kann. Werden die Tage kürzer, die Nächte länger und stiller, kommen Gefühle und Gedanken hoch, welche manchmal wohl den Gestalten ähneln, welche an Halloween dargestellt werden. Blass und schreiend, kämpft sich das Vermissen eines geliebten Menschens durch. Oder ein unsichtbar gewordenes Bedürfnis, ein Geist macht sich bemerkbar.
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Zusätzlich könnte man diese Zeit auch gut nutzen um an die Verstorbenen zu gedenken. Da die Tore offen stehen, kann den Menschen am heutigen Tag ein weiteres Fest geschenkt werden. Vor langer Zeit, besuchten die Menschen an Samhain ihre Verstorbenen an Gedenkstätten.
In Mexiko werden an "Día de los Muertos" Bilder dieser mit einem Licht an das Fenster gestellt. So können Verstorbene den Weg besser nach hause finden. Manchmal stelle ich mir vor, dass die Kürbisköpfe so etwas änliches bewirken, mit den flakernden Kerzen. Der Gedanke tut mir gut. 
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Ich möchte mit diesem Schreiben nur nochmal darauf aufmerksam machen, dass Feste manchmal eine noch tiefere Bedeutung haben und es sich lohnen kann, dies genauer zu betrachten. Es kann gut tun und sich befriedigend anfühlen zu wissen, woher etwas stammt. Es schenkt uns das Gefühl von Sicherheit, Verbundenheit und in manchen Fälle ist es essentiell. Weißt du nicht woher etwas kommt, kannst du auch nicht sagen, was du dadurch in Menschen hervor rufst oder was für eine Geschichte du damit herum trägst. Was du damit auslöst und wofür du Schluss endlich stehst. 
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Es ist ein Fest des Loslassens. Sowie die Düfte von den Wiesen verschwinden und das Grün von den Bäumen, so kann man selbst auch so manches im Feuer aufgehen sehen, wenn man das möchte. Ein Feuer und ein Brief an die Nacht, kann dein Herz vielleicht erleichtern. 
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Vill. Ist es auch eher ein Dankesbrief an den Sommer, welcher das Feuer stärkt und es größer werden lässt.
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Vill. Auch eine Wunschliste an die dunkle oder helle Zeit. Und die Funken tragen alles zu den Sternen mit nach oben.
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Vill. Ist es auch das nach Außen tragen, das Verkleiden und herum gehen, was Spaß macht. Dann ist das natürlich genauso wertvoll. 
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Oder es ist ein lauter Schrei in den Wald, welcher all das nach Außen trägt, was da ist.
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Vill. Ist es eine Runde der Menschen, welche du liebst und wertschätzt, mit welchen du deine Emotionen teilst und bei welchen du dich erneut aufladen kannst, in dem ihr voneinander nehmt und euch gegenseitig beschenkt. Ein Licht, kann so unterschiedlich aussehen.
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Vill. Möchtest du dich auch der Stille hingeben und einen Abend ohne zu sprechen und etwas zu hören in der Dunkelheit verbringen. Deine Stimme, welche im Sommer möglicherweise leise geworden ist, wird dann sehr schnell, sehr laut.
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Es gibt so viele Möglichkeiten, das Loslassen, die offenen Tore oder die Dunkelheit zu feiern. Vill. Hast du viel bessere, für dich passendere Ideen. Wichtig ist, dass es dir gut tut und das du bewusst mit dir und deiner Umwelt umgehst.
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Ich arbeite derzeit als Physiotherapeutin in einem Krankenhaus. So erlebe ich sehr viel Endlichkeit, was mich sehr beschäftigt. Daher gebe ich mich dieses Jahr den Farben hin. Spaziergänge und das Betrachten der Pilze, Kürbisse, der Blätter und Früchte, erfüllt mich. Es schenkt mir Kraft. Manche Menschen blühen wohl nochmal auf, bevor sie gehen. Darüber lese ich gerade ein Buch, welches ich heute Mittag nach dem trampen mit einer Freundin, gefunden habe. Wie der Herbst. Er beschenkt uns nochmal mit allem, bevor die Natur still wird. Das ist es wohl, was mein diesjähriges Samhain ausmacht. In einer Stunde stehe ich auch mit den Allzeit dunklen Gestalten auf dem Dancefloor und bewege mich zu Dark wave. Von allem etwas. :) Ich verspüre die pure Dankbarkeit leben zu dürfen und gesund zu sein. Gesundheit und Endlichkeit. Ein Erntedankfest.

Geschrieben von: Sandra Siebert 
Instagram: Spacehuman_earthchild

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